Reptilien & Hobbyzucht Lange
  Verhalten & Kommunikation der Bartagame
 
Verhalten & Kommunikation von Bartagamen

Das Verhalten von Bartagamen - Die Kommunikation

 

Bartagamen geben außer seltenem Fauchen keine Geräusche von sich, und das unbewegliche Gesicht verhindert jegliche Mimik. Bei der Innerartlichen Verständigung spielt die Körpersprache (Kopfnicken, Armwinken, Schwanzanheben, Maulaufreißen etc.) eine wesentliche Rolle.

 

Das Verhalten von Bartagamen - Soziale Hirarchie

 

Bartagame adult

Schon bald etabliert sich eine soziale Hirarchie in einer Bartagamengruppe. Bei mehreren junge Bartagamen in einem Terrarium zeichnet sich nach wenigen Tagen ab, welche Bartagamen dominant und welche zurückhaltender und weniger agressiv sind. Vor allem bei der Futteraufnahme sind die dominanteren Bartagamen die gierigeren und agressiveren Fresser, die den schwächeren das Futter wegschnappen und durch Drohgebärden einschüchtern. Die Folge ist, dass der Größenunterschied zwischen dominaten und unterdrückten Bartagamen immer größer wird. Im Terrarium nehmen sich die dominanten Tiere meist einige Privilegien heraus, wie beispielsweise den besten Sonnenplatz, als erster zu trinken, zu fressen oder zu baden. Das Ranghöchste Tier besetzt den besten Sonne- bzw. Aussichtsplatz, meist den am höchsten gelegenen Platz im terrarium von wo aus es das ganze Terrarium kontrollieren kan. das Kopfnickenist eine der häufigsten Verhaltensweisen, um Dominanz auszudrücken. Nicht nur in der Paaarungszeit wird dieses Verhalten durch Aufstampfenmit den Vorderfüßen, dem Schwarzfärben der Kehleund der Schwanzspitze unterstützt. Reagiert der Empfänger Bartagame oder auch andere größere und kleinere Tiere nicht in gewünschtem Maße, wird er angegriffen und schließlich auch gebissen.

 

In freier Wildbahn würden sich die Unterlegenen Bartagamen aus dem Einflussbereich des dominanten Tieres entfernen, im Terrarium muss der Pfleger die Tiere trennen, um Verletzungen oder gar Verluste zu vermeiden.

 

Wenn man das Ranghöchste Tier, das auch als Alphatier bezeichnet wird, aus der Gruppe nimmt, übernimmt innerhalb kürzester Zeit das bisher zweitstärkste Tier die Dominanzfunktion, so dass bald das gleiche Problem wieder besteht. Die unterdrückten Tiere gehen nicht nur schlechter ans Futter, sie sind auch gefährdet durch die dominanten Bartagamen, die ihnen unter Umständen Zehen und Schwanzspitze oder gar ein ganzes Bein abbeißen können. Ist der Größenunterschied beachtlich kommt sogar Kannibalismus vor. In der Welt der Bartagamen sind die ersten Lebensmonate ein gnadenloser Wettlauf, um möglichst viel Futter aufzunehmen und rasch zu wachsen.

 

Das Verhalten von Bartagamen - Drohverhalten

 

Bartagamen können nicht nur ihre Gestalt, sondern auch ihre Färnung auffällig ändern. Die Stacheln des “Bartes” können von hellgelb Begegnen sich nach blauschwarz ungefärbt werden. Zum Drohverhalten zählt das namensgebende aufstellen des “Bartes” (radiäres spreizen der Kehlhaut mit aufstellen der Stachelschuppen; der adulten Bartagamen Männchen voll ausgebildet) bei aufgerissenem Maul, wobei die gelbe Mundschleimhaut einen lebhaften Kontrast zu der dunklen Schuppenfärbung bildet. dabei wird nicht nur die mit Stachelschuppen besetzte Kehlhaut, sondern auch die ebenfalls sehr stachelige Mundewinkelregion mit Hilfe des Zungenbeines in extremer Weise gespreizt. Durch die Spreizung kommt die schwarze Schuppenzwischenhaut besonders zur Geltung.

 

Unter Terrarienbedingungen gewöhnen sich die adulten Bartagame bald an den Pfleger und lassen sich nur noch ausnahmsweise provozieren, dieses Drohverhalten zu zeigen. Wenn sich eine Bartagame allerdings erschreckt und von etwas bedrpht fühlt (zum Beispiel durch das plötzliche auftauchen eines Hundes), können Bartagamen jederzeit mit aufgestelltem Bart und aufgerisenem Maul reagieren. In die Enge getrieben, beginnen vor allem die beiden großen Bartagamen Arten (Pogona barbata und Pogona votticeps), das ganze Repertoir ihres Imponiergehabe zu zeigen. Sie richten den “Bart” auf, das Maul mir kräftig gefärbten Schleimhäuten wird drohend geöffnet und dabei gefaucht, der Rumpf wird abgeflacht und schräg gestellt, die Stachelschuppen werden präsentiert und mit dem Schwanz geschlagen. Manchmal wird der “Feind” sogar angesprungen und gebissen. Dies kommt allerdings recht selten vor.

 

Das Verhalten von Bartagamen - Balz- und Territorialrituale

 
Wenn die Tiere die Geschlechtsreife erreichen, kommen Verhaltensweisen zum Ausdruck, die mit der Fortpflanzung im Zusammenhang stehen. Dazu zählen Balz- und Territoritalrituale (Balz und Paarung). Das Alphamännchen kontrolliert sein Terrarium und duldet darin keine weitere männlichen Bartagamen. Weitere weibliche Bartagame werden tolleriert und während der Paarungszeit angebalzt zwei adulte Männchen, so entfalten sie meist ihr ritualisiertes Territorialverhalten.
 

Bartagame adult

Wenn keines der männlichen Bartagamen die Flucht ergreift und auch keiner der beiden Beschwichtigungsgebärden (Ärmchendrehen) zeigt, färben die Tiere die Kehlregion schwarz und spreizen ihre Kehlhaut. Dabei Nicken sie heftig mit dem Kopf, manchmal auch mit dem Vorderkörper (mit leichtem Strecken und Beugen der Vorderbeine; “Liegestützbewegungen”). Die Körper werden abgeflacht und aneinander seitwärts zugewandt, um möglichst groß zu erscheinen. dann umkreisen sich die beiden Kontrahenten und richten die Körperseite zueinander aus, wobei sie versuchen, den Rivalen in die Stachelschuppen an Hals und Körper zu beißen (wo die Bartagamen vor Verletzungen gut geschützt sind). Wenn es ein Tier geschafft hat, einen festen Haltebiss beim Gegner zu setzen, versucht das dominante Tier oftmals, seinen Körper in ruckartigen Bewegungen auf den des Rivalen zu schieben. das unterlegene Tier bleibt als Geste der Unterwerfung bewegungslos auf dem Boden liegen oder versucht sich frei zu schlängeln und wegzulaufen, wobei wobei es oftmals noch das festgebissene dominante Tier noch ein Stück mitschleift bevor sich die Tiere trennen. Echte Beschädigungskämpfe sind bei Bartagamen selten, vorrausgesetzet, das unterlegene Tier kann sich aus dem Einflussbereich des dominanten männlichen Bartagamen entfernen.

 

Durch diese ritualisierten Kraftproben bewähren sich die größten, särksten und aktivsten Männchen, die so ein Territorium aufrechterhalten und Zugang zu den empfänglichen Weibchen haben. Ein Abdunkeln der Kehlregion, Schulterflecken und Schwanzspitze wird meist beim Alpha-Männchen beobachtet.

 

Zum Balzverhalten der männlichen Bartagame zählt Kopfnicken, welches in Richtung der Weibchen ausgefährt wird. Das Weibchen kann das weitere Paarungsverhalten des Männchens provizieren, indem es passiv ist und ruhig sitzen bleibt bzw. den Schwanz leicht anhebt. Das Männchen setzt seinen Paarungsbiss im Nacken oder seitlichen Halsregion des Weibchens und es kommt zur Paarung.

 

Das Verhalten von Bartagamen - Demutsgesten

 

Weibchen und unterlegene Bartagamen Männchen verfügen über einige Verhaltensweisen (das Verhalten), die dominante Tiere beruhigen sollen. Klassische Demuts- und Beschwichtigungsgesten sind beispielsweise das langsame Nicken mit dem Kopf und Oberkörper in der Art einer Verbeugung, sowie das Drehen und Winken mit den Vorderbeinen. Hierbei wird der Arm im Schultergelenk entlang der Körperachse gedreht.

Verschiedene Verhaltensweisen von Bartagamen

Das Verhalten von Bartagamen - Thermoregulation

 

Wie alle Reptilien sind Bartagamen poikilotherm, also wechselwarm. Die Sonne ist einer der bestimmenden Faktoren im Tages- und Jahresrythmus der Bartagamen. Sie benötigen für ihre Aktivitäten und den Stoffwechsel bestimmte Temperaturen und Helligkeitswerte. Bartagamen, die in Australien vor allem Trockengebieten bewohnen, haben vielerlei Strategien entwickelt, um Wasser zu sparen und dem Hitzetod zu entgehen.

 

Durch die hohe Sonneneinstrahlung werden im natürlichen Lebensraum der Bartagamen Lufttemperaturen von deutlich über 40°C und lokale Oberfläschentemperaturen von bis zu 70°C erreicht, Temperaturen, die praktische für jeden Bartagamen innerhalb kurzer Zeit tödlich sind. Nur mit Hilfe geeigneter Thermoregulation können Bartagamen ihre Körpertemperatur in einem für sie physiologischen Bereich halten und so in diesen lebensfeindlich anmutenden Lebensräumen überleben.



 
 
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